Mittwoch, 27. November 2013

Werbung auf der Stirn?

Die berliner Werbeagentur TRENDSTROM nimmt die Leser am 1. April 2009 mit einem Artikel und dazu passenden Bildern ganz schön auf den Arm. "Das Werbe-Logo auf die Stirn tätowiert für 5'000 EUR" lautet der Titel. Man kann sich ja schon vorstellen, um was es geht. Diejenigen unter euch, welche noch den ganzen Artikel lesen wollen und nicht auf die dazugehörigen Bilder verzichten wollen, klicken bitte hier
So lustig es auch klingen mag, aber dieser Aprilscherz zielt nicht an der Realität vorbei:
Gemäss Netzeitung liess sich eine Amerikanerin für 10'000 Dollar die Werbung des Online-Casinos Golden Palace auf die Stirn tätowieren. Und alles damit sie ihrem Sohn die Privatschule zu bezahlen.
Und sie ist nicht alleine mit ihrem Werbe-Tattoo.

Und bald wird es noch mehr solcher kuriosen Werbungen geben. Das Neue daran: sie sind animiert!
Stell dir vor, du kannst bei deinem Freund auf dem Arm einen QR-Code mit deinem Smartphone entziffern. Jetzt hast du in etwa die Vorstellung, was auf uns zukommt.

 
Wie lange wird es wohl dauern, bis Unternehmungen auf solche Methoden ausweichen?
Vielleicht kommt es gar nicht so weit, denn glücklicherweise sieht man einem Matrixcode nicht sofort an, was sich dahinter verbirgt. Und Firmen wollen ja schliesslich, dass man ihr Logo auf den ersten Blick sieht, wie dies bei den oberen Bildern ersichtlich ist.
 
Was denkt ihr über diese neue Möglichkeit? Würdet ihr euch einen Matrixcode stechen lassen, nur damit ihr ein animiertes Tattoo habt? Oder sogar damit werben?

Dienstag, 26. November 2013

Verhalten von digitalen Konsumenten - 6 Faktoren

Ich sitze hier...
Laptop vor mir - Blog geöffnet zum Schreiben
iPad rechts von mir - Informationsquellen geöffnet, um dem Hin- und Her-Switchen zwischen den einzelnen Fenstern zu entgehen
Smartphone links von mir - schliesslich schreibe ich gerade noch mit meiner Schwester, die in Leipzig lebt
Fernseher mittlerweile ausgeschaltet - ich kann ja nicht alles gleichzeitig machen
... und frage mich, was für Herausforderungen sich bezüglich digitalen Konsumenten stellen.



"...er konnte mit dem Ding spielen bevor er gehen lernte..."
"...würde ich das Gerät meiner Mutter zeigen, wüsste sie nicht einmal, wie man es einschaltet"

Dieses Video zeigt mir, dass die Unterscheidung im Blog "Digital Natives vs. digital Immigrants" von Irina Schneider wirklich Sinn macht. So sind die Natives mit den digitalen Medien aufgewachsen, währen die Immigrants in diese neue Welt hineingewachsen sind.

Aber was muss ein Unternehmen sonst noch über digitale Konsumenten wissen, um zu überleben?

Das Verhalten von digitalen Konsumenten wird gemäss Infosys durch sechs verschiedene Faktoren begründet:

1. Personalisierung und Nutzen: diese Konsumenten fordern auf Kundenwünschen angepasste Produkte und individuell abgestimmter Service

2. Erfahrungen und Unterhaltung: Digitale Konsumenten versuchen, auf neue und aufregende Weise beschäftigt zu werden und so innovative Erfahrungen zu machen

3. Experten-Einfluss: eine der wesentlichen Eigenschaften der digitalen Verbraucher ist, dass sie sich stark auf Expertengutachten verlassen

4. Einfacher und sicherer Einkauf: Konsumenten wollen Einkaufen, egal wann und wo, weshalb Sicherheit, Schnelligkeit und Zugang Priorität haben

5. Transparenz und Verantwortlichkeit: Konsumenten fordern von Unternehmen Ehrlichkeit, Seriosität und Verantwortlichkeit

6. Omnipräsente Verbindung: Verbraucher erwarten ununterbrochenen Zugriff auf Konnektivität, Information und Handel

Selbstbedienung, Personalisierung und Co-Creation sind gemäss Infosys die drei Kernstücke einer erfolgreichen Strategie.
Selbstbedienung: Digitale Konsumenten werden immer unabhängiger von Unternehmen und verlassen sich eher auf sich selber und Expertengutachten. Rückmeldungen von anderen Verbrauchern oder Nutzern, Diskussionen in Foren und Meinungen von Freunden werden beispielsweise beim Online-Shopping immer wichtiger. Durch diese Selbständigkeit der Konsumenten wurde "Blue Nile" zum grössten Onlinehändler für Schmuck, weil man auf ihrer Webseite den Schmuck selber kreieren kann.
Personalisierung: Schon heute gibt es viele Webseiten, auf denen man Produkte auf die eigenen Wünsche anpassen kann. So führt zum Beispiel Geschenkidee eine Kategorie "Aussergewöhnliches & Persönliches". Dort findet man viele Produkte, welche individuell gestaltet werden können.
Co-Creation: Hier geht es darum, durch Einbezug der digitalen Konsumenten ein Produkt zu erschaffen. So arbeitete beispielsweise das Magazin "more!" mit Facebook-Fans zusammen. Diese konnten wählen, wer auf dem Cover abgebildet wird, wie die Beauty-Seiten gestaltet werden, etc. Leider wurde die Produktion von "more!" im April diesen Jahres eingestellt.

Samstag, 23. November 2013

Inspiration am POS

Am 15. November 2013 wurden wir von Bruno Bucher und Samuel Röthlisberger in das Thema Staging/Inszenierung eingeführt. Für die Kunden soll der Himmel auf die Erde geholt werden.
Gemäss Bucher verfolgt Staging folgende Ziele:
1. Steigerung der Sichtbarkeit und Wiedererkennung
2. Emotionalisierung der Botschaften, der Werbeinstrumenten und der Räume
3. Aktivierung der sechs respektive zwölf Sinne
4. Positive Stimulierung des limbischen Systems
5. Mise-en-scène
6. Erlebnisse und Erfahrungen schaffen

Auch Migros hat das Inszenieren für sich entdeckt. Sie setzen auf Erkenntnisse aus der Hirnforschung und ziehen Psychologen als Berater bei, um das Einkaufserlebnis zu gestalten. So steht ein hellgrüner Wandanstrich im Bereich der Früchte für Frische und Natürlichkeit. Zudem lässt die Farbe den Raum grösser wirken. Die vielen Freiflächen sollen dafür sorgen, dass der Kunde nicht gestresst ist und sich frei fühlt. Zum neuen Ladenkonzept gehört auch ein Kaffee, welches zum längeren Aufenthalt animieren soll.

Inspiration am Point-of-Sale (POS) wird zu einem Muss für jede Unternehmung. Denn die modernen Konsumenten wollen etwas geboten bekommen.

Die Interone GmbH aus München befragte Online-Käufer sowie Käufer von stationären Geschäften, um herauszufinden, wie das Einkaufsverhalten in den Branchen Lebensmittel, Kleidung, elektronische Geräte, Baumarkt-Artikel und Telekommunikations-Dienstleistungen aussieht und sich in Zukunft ändern wird. Diese Ergebnisse haben sie im Bericht "The Retail Revolution #How digital technologies change the way we shop" zusammengetragen.
Im Folgenden gehe ich auf die Ergebnisse bezüglich Inspiration am POS ein.



Für viele Konsumenten erfüllt die stationäre Verkaufsstelle nur seinen Zweck und inspiriert nicht. Dies muss von Unternehmen geändert werden. Hier einige Beispiele aus dem Bericht:

Eine Aufgabe von Geschäften besteht darin, digitale Anregungen zu geben. Edeka inspiriert ihre Kunden erfolgreich mit Rezeptideen. Diese werden an Terminals oder an Gemüsewaagen passend zum Einkauf vorgeschlagen und können auf Klebeetiketten ausgedruckt werden.       
Die Technologien können auch genutzt werden, um den Kunden die Vorstellung zu erleichtern. So können Besucher bei IKEA über eine App sehen, wie die Einrichtungsgegenstände zu Hause aussehen.
Ausserdem müssen Schaufenster neu genutzt werden. Dies setzte Starbucks um, um ihre neue Tee-Marke einzuführen.


Schlesslich wollen Konsumenten nicht nur Produkte sondern Lösungen angeboten bekommen. So bietet das Berliner Geschäft Kochhaus Rezepte mit dazugehörigen Zutaten an.

Unternehmen verstehen nach und nach die Social Media nicht nur als Kommunikationsplattform sondern auch als Verkaufskanal zu nutzen. Zudem muss sich der stationäre Handel neu erfinden, um den Anschluss an die digitalen Medien nicht zu verpassen. Die Frage wird vor allem sein, wie sie Anreize schaffen können, damit Kunden den Shop betreten und verweilen. Da Spielen nicht nur Zeitvertreib ist sondern auch Spass macht, wird die Lösung genau darin liegen. Geschäfte werden in Zukunft also zu Spielplätzen. Konsumenten werden künftig an vielen verschiedenen Orten über verschiedene Medien einkaufen. Folglich werden der stationäre Handel und eCommerce Hand in Hand arbeiten müssen.

Und was darf bei all diesen neuen Marketing Bemühungen nie vergessen gehen?

Genau: INSZENIERUNG, INSZENIERUNG und INSZENIERUNG

Mittwoch, 20. November 2013

Meine inszenierten Notizen

Samuel Röthlisberger arbeitet bei der Firma Habegger, welche auf mediale Szenografie spezialisiert ist und vor allem Events im Fokus hat. Mittlerweile werden sogar ganze Brandlands und Erlbeniswelten inszeniert.

Gerne teile ich meine Notizen (natürlich überarbeitet, damit sie auch für euch einen Sinn ergeben), über seinen Gastvortrag über Inszenierung mit euch:

WIR ALLE (Sender) inszenieren (Botschaft) für jemanden (Empfänger)
Wie wir die Botschaft überbringen = Inszenieren
Botschaft und Empfänger müssen definiert sein, um genau richtig (bewusst sowie unbewusst) zu inszenieren! Botschaften werden vor allem über Unterbewusstsein übermitteln.
Inszeniert wird über die Sinne: sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken

Sehen
Verschiedene Perspektiven für verschiedene Effekte:

Hero-Perspektive
Jööö-Perspektive





Bei der Hero-Perspektive sieht, wie der Name schon sagt, die Person wie ein Held aus. Sehr stark, anmutig, etc. Demgegenüber steht die Jööö-Perspektive, welche eher süss, verspielt, etc. wirkt.
Wenn sich beispielsweise ein Unternehmen bei den Mitarbeitern bedanken will, sollte dies auf Augenhöhe geschehen, was von Respekt zeugt. Will man zusammen zum Beispiel ein Projekt machen, ist ein Kreis eine gute Wahl, da sich so jeder integriert fühlt. Auch über das Non-verbale, wie Gestik und Mimik, kann viel inszeniert werden.

Ein Talent der Inszenierung ist Obama. Er überlegt sich immer bis ins kleinste Detail, was seine Botschaft ist und wie er diese für sein Gegenüber verpackt.

Bei vielen Reden von Obama kann man Leute im Hintergrund sehen. Dies zeugt von Unterstützung. Auf diesem Plakat hat unsere Klasse interpretiert, dass Leute im Hintergrund Plakate schwenken, obwohl keine zu sehen sind. Dies wurde bewusst so gemacht, damit Obama für das ganze Volk steht. Denn auf dem Plakat hätte es keinen Platz für alle Beispielpersonen, welche das Volk repräsentieren.

Diejenigen Menschen, welche von links nach rechts lesen, verstehen die Zeitachse folgendermassen: von Vergangenheit (links) in die Zukunft (nach rechts). So steht Obama im heute, während der Oberkörper in die Zukunft gerichtet ist. Der Blick, welcher leicht über die Kamera reicht, verrät, dass er einen Überblick hat. Auch die Farbwahl ist inszeniert. So steht der blaue Himmel für Hoffnung und das weisse Hemd für eine "weisse Weste" und Frieden. Dass er keinen Blazer trägt, zeigt, dass er bei den Leuten ist. Und so weiter... Da könnte man noch Stunden erklären!

Hören:
Musik, Geräusche und Worte
Geräusche lassen Fantasie zu, aber sobald ein Bild dazu kommt, wird der Vorstellung einen Riegel vorgeschoben! Musik dient vor allem als Botschaft für Emotionen. Dies können wir alle sehr gut in Filmen beobachten. Achtet euch doch einmal ganz bewusst auf die Musik...

Verstehen:
Erinnerungen inszenieren ist länderübergreifend sehr schwierig, weil jeder eigene Erinnerungen mit einem Bild verknüpft. So kann beispielsweise ein Italiener nicht nachvollziehen, warum wir Berner in Erinnerungen schwelgen, wenn wir ein altes grünes Tram aus Bern sehen...

Ahhh, vo so eim wäri mau fasch überfahre worde... Und die si lut gsi und hei kuiiitschet... Bisch im Winter ou immer uf em Houzstueu ghöcklet wo dr Heizlüfter drunger het zum d Füess werme?
 

Mittwoch, 6. November 2013

Werbung wortwörtlich im Kopf...

Es werden immer wieder neue Möglichkeiten gefunden, um Werbung in den Köpfen der Menschen zu platzieren. Die Palette der digitalen Medien ausserhalb des Internets wie beispielsweise PDF, CD-ROM/DVD, iBook, usw. (siehe auch im iBook von Bruno Bucher) wird nun durch ein weiteres Instrument erweitert! Die neuste Idee die potenziellen Kunden zu erreichen ist das sogenannte "Talking Window". Gemäss dem Artikel "Fenster flüstert Werbebotschaften" auf heise online werden, wenn man den Kopf beispielsweise in einem Zug gegen die Fensterscheibe lehnt, Schwingungen von einem kleinen Kästchen auf den Schädelknochen übertragen. So hört der Passagier über Knochenschall Werbebotschaften.



Gemäss heise online hat der Entwickler BBDO in Deutschland erfolgreiche Tests durchgeführt. Gegenüber diesem neutralen Bericht, bezieht Deutsche MittelstandsNachrichten mit dem Titel : <Talking Windows: Werber penetrieren müde Zugpassagiere> klar Stellung. Sie und viele Kommentare im Internet weisen eine grosse Skepsis gegenüber dieser neuen Methode auf. Auch Meinungen von Passanten im Beitrag von euronews (siehe folgendes Youtube-Video) sind sehr negativ eingestellt und sprechen beispielsweise davon mit Werbung zugeballert zu werden. Natürlich findet man unter den vielen Kommentaren auch einige positiv Eingestellte.


Für den Entwickler ist auch denkbar Musik, Nachrichten oder ähnliches zu übertragen.
Die Meinungen spalten sich: zum einen gibt es die Informationsüberfluteten, die nicht auch noch im ÖV von Werbung oder sonstigem belästigt werden möchten. Denen gegenüber stehen die Neugierigen, welche es kaum abwarten können, endlich den Kopf gegen die Fensterscheibe zu lehnen.

Ich für meinen Teil kann mir gut vorstellen, dass ich mir Musik, Nachrichten, Wetter oder ähnliche Informationen anhören würde. Handelt es sich jedoch um Produkt- oder Dienstleistungswerbung würde ich wahrscheinlich einen Platz am Gang einnehmen oder meinen Kopf nicht an das Fenster lehnen. Wenn ich derartige Informationen brauche, suche ich sie mir gezielt selber über das Internet und Bekannte.

Zu welchen Menschen gehört ihr? Und was haltet ihr davon?

Bis dann...

Montag, 4. November 2013

App-Rap

Letzten Freitag erzählte uns Beni Hirt von Apps with love einiges über mobile Apps im Marketing. Die Unternehmung hat beispielsweise den Festivalbegleiter "Swisscom Open Air Buddy" realisiert. Weitere Arbeiten und Informationen findet ihr auf der Webseite. Gerne gebe ich euch einige Informationen weiter.

Schweiz, das Land der Smartphone-Nutzer: gemäss einer Darstellung aus Beni's Präsentation verwenden derzeit etwa 58 % der Eidgenossen ein Smartphone. Ende 2013 sollen es schon 70 % sein! Die User verbringen vier mal mehr Zeit in Apps als in Browsern. Genau da sollten Unternehmen mit ihrem Marketing ansetzen! Ein Business sollte eine App unter anderem aus folgenden Gründen haben:

- Kunden-Engagement: Real-Time Interaktion mit und Profil-Informationen von Kunden
- Kundenservice & Support: Kundenforum
- Promotion: Push-Message, Location- und Kontext basierte Werbung
- Verkauf: Mobile-Shop

Die Apps with love GmbH hilft Unternehmen eine passende App von der Idee bis in den Markt zu entwickeln. Die Entwicklung einer solchen App kann zwischen zwei Monaten und zwei Jahren dauern. Die benötigte Zeit hängt beispielsweise vom Umfang der Funktionalität, dem Anspruch an das Konzept und Design oder der Anzahl Plattformen und Sprachen ab.
Wie teuer eine App ist, wird von Faktoren wie zum Beispiel Betriebssystemen (soll die App nur auf iOS oder auch auf Android laufen?) beeinflusst.

Zum Schluss:
Simon Chen, ein Schwergewicht in der Schweizer Slam-Poetry-Szene, fasst bei einem Auftritt bei Giaccobo/Müller humorvoll zusammen, wie vielseitig die App-Welt ist. Leider habe ich das Video nicht auf Youtube gefunden, aber seht euch doch hier den App-Rap an...